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Armaturen aus dem Ries

Hygienische und aseptische Ventile
Armaturen aus dem Ries

Südmo hat die turbulenten Jahre überstanden. Heute befindet sich das Unternehmen auf einer gesunden Basis und erwirtschaftet steigende Umsätze. cav besuchte das Riesbürger Unternehmen und sprach mit Stephan Thomaschki, Geschäftsführer der Südmo Components GmbH und der Südmo Projects GmbH, sowie mit Peter Bangert, Sales Director bei Südmo Components.

Von seinem Büro aus hat Stephan Thomaschki einen herrlichen Blick über das Nördlinger Ries. Doch der schöne Blick ist für Thomaschki zur Selbstverständlichkeit geworden. Immerhin ist er seit 1999 bei Südmo tätig.

Südmo Projects plant und realisiert schlüsselfertige Prozessanlagen für die pharmazeutische und chemische Industrie sowie für Getränke- und Lebensmittelproduzenten. Kerngeschäft der Südmo Components ist die Entwicklung und Produktion von Ventilen unterschiedlicher Bauart. „Unser Produktprogramm“, erläutert Bangert, „umfasst Klappen- und Leckage-Klappenventile, Doppelsitzventile für automatisierte Anlagen sowie Einsitzventile, die in hygienischer und aseptischer Ausführung erhältlich sind.“ Der Vertrieb der gesamten Südmo-Produktpalette erfolgt über acht internationale Schwestergesellschaften und 20 Vertretungen, die über den ganzen Erdball verteilt sind.
Klappenventile für hygienische Anwendungen
Die Klappenventile gelten als hygienisch. In Rohrleitungen eingebaut, haben sie eine einfache Auf-Zu-Funktion. Eine konstruktive Besonderheit ist die Lagerung des Klappentellers in den Flanschen. Dadurch wirkt auf die Klappendichtung ein geringeres Drehmoment. Weniger Verschleiß und eine höhere Druckschlagsicherheit sind die daraus resultierenden Vorteile für den Anwender.
Die Südmo-Doppelklappenventile, auch Leckage-Klappenventile genannt, sollten immer dann zum Einsatz kommen, wenn zwei Medien, beispielsweise Produkt und CIP-Flüssigkeit, zuverlässig voneinander zu trennen sind. „Zwischen den beiden Klappen“, erklärt Bangert, „befindet sich ein spülbarer Leckageraum. Dieser und die doppelte Abdichtung der Rohrleitung sorgen für eine absolut sichere Trennung der Medien.“
Die Einzel- und Doppelklappenventile können sowohl manuell bedient als auch pneumatisch angetrieben werden. Ihre Einbindung in voll- oder teilautomatisierte Prozesse ist über den von Südmo angebotenen multifunktionalen Steuerkopf möglich. Das in IP 67 ausgeführte Gerät lässt sich über einen Flanschadapter auf jeden pneumatischen Antrieb aufbauen.
Erhältlich sind die Klappenventile in den Nennweiten DN 15 bis 200 für alle gängigen Rohrklassen (DIN, ISO und Zoll). Standardmäßig werden die Klappenventile aus den Edelstahlqualitäten 1.4404 (AISI 316L) oder 1.4301 (AISI 304L) gefertigt. Andere Werkstoffe sind auf Anfrage möglich. Die verwendeten Dichtungswerkstoffe EPDM, VMQ, FPM und HNBR sind FDA-zertifiziert.
Hohe Anlagenverfügbarkeit durch Doppelsitzventile
„Automatisierte, festverrohrte Anlagen sind die Voraussetzung für reproduzierbare Prozesse“, stellt Thomaschki fest. „Wichtig ist außerdem, dass die Anlagenkomponenten im eingebauten Zustand automatisch gereinigt werden können. Vor diesem Hintergrund erfolgte 1976 die Entwicklung unserer Doppelsitzventile.“ Diese Ventile ermöglichen einen parallelen Ablauf von Produktions- und Reinigungsschritten. Voraussetzung dafür ist eine zuverlässige Trennung des Reinigungsmediums vom Produkt.
Südmo hat verschiedene Baureihen von Doppelsitzventilen im Programm. Gemeinsames Merkmal aller Ausführungen ist, dass sie EHEDG-geprüft sind und den amerikanischen 3A-Sanitary-Standard erfüllen. Bei der Baureihe D 600 handelt es sich um schaltverlustarme Ventile. Über einen kleinen Spalt tritt beim Öffnen des Ventils Produkt oder Reinigungsflüssigkeit über das Leckageablaufrohr aus. In Anwendungen, bei denen dieser minimierte Produktaustritt unerwünscht ist, können die schaltverlustfreien Doppelsitzventile der Baureihen D 620 eingesetzt werden. „Darüber hinaus“, erklärt Bangert, „gibt es seit etwa einem Jahr die Baureihen D 610 und D 630, die unser Angebot an schaltverlustfreien Doppelsitzventilen abrunden. Im Unterschied zu den Baureihen D 600 und D 620 handelt es sich hierbei um nichttaktbare Ventiltypen, bei denen der Ventilsitz mit einer Reinigungsflüssigkeit gespült wird, die über einen separaten Anschluss in den Leckageraum gelangt.“ Thomaschki ergänzt: „Des Weiteren bieten wir noch die Ventilbaureihen D 640 und 650 an. Bei der Baureihe D 640 handelt es sich Doppelsitz-Bodenablassventile. Die Doppelsitzventile der Baureihe D 650 wurden u. a. für den Einbau in Ringleitungen entwickelt.“
Die in der Regel pneumatisch angetriebenen Doppelsitzventile können mit dem multifunktionalen Steuerkopf ausgerüstet werden. Sie stehen für alle gängigen nationalen und internationalen Rohrklassen in den Nennweiten DN 25 bis 200 zur Verfügung. In Abhängigkeit vom konkreten Einsatzfall können die Doppelsitzventile in den Werkstoffen 1.4404, 1.4301 und in höheren Edelstahlqualitäten wie Hastelloy geliefert werden. Die eingesetzten Dichtungsmaterialien sind FDA-konform.
Aseptik-Komponenten aus dem Baukasten
Das Aseptik-Programm von Südmo umfasst neben verschiedenen Rohrverbindungselementen als Hauptkomponenten Einsitz- und Doppelsitzventile in den Nennweiten von DN 25 bis 200. Bangert ergänzt: „Es handelt sich hierbei größtenteils um Faltenbalgventile. Als Voraussetzung für aseptische Prozesse gewährleistet der Faltenbalg eine hermetische Trennung von Medium und Atmosphäre. In Abhängigkeit von den Prozessparametern und den Medieneigenschaften setzen wir als Werkstoffe für den Faltenbalg PTFE oder Edelstahl 1.4404 ein. Optional steht auch Hastelloy zur Verfügung.“
Vor kurzem hat Südmo sein Aseptik-Programm um Manschettenventile ergänzt. Bei diesen Ventilen trennt eine Manschette, die sich zwischen dem Gestänge des Kolbens bzw. Tellers und dem Gehäuse befindet, den Produktraum hermetisch von der Umwelt ab. Im Vergleich zu den Faltenbalgventilen sind die Manschettenventile leichter zu reinigen. Bangert weiter:
„Die Hightech-Komponente in unserem Aseptik-Programm ist unser Aseptik-Prozess-Ventil. Dieses Ventil verbindet die Vorteile der Doppelsitzventiltechnik mit den Anforderungen der sterilen Verfahrenstechnik. Bei diesem Faltenbalgventil übernehmen zwei Pilotventile die Ausschleusung der Leckageflüssigkeit aus dem Leckageraum. Für eine hohe Prozesssicherheit sorgt außerdem eine Überwachungseinheit, die den Zustand des Faltenbalgs erfasst. Automatisch zeigt sie dem Bedienpersonal einen Balgbruch an. Diese Überwachungseinheit kann auch in alle anderen Faltenbalgventile von Südmo integriert werden.“
Die Aseptik-Ventile können pneumatisch oder manuell angetrieben werden. Zudem sind sie in unterschiedlichen Ausführungen als Bodensitz- und Eckventil sowie als Entnahme- und Schrägsitzventil erhältlich. (le)
E cav 200
Wechselvolle Firmengeschichte Wie Phoenix aus der Asche
Vor fast 50 Jahren gründete Leonhard Schleicher in Riesbürg die Süddeutsche Molkerei-Armarturenfabrik, kurz Südmo genannt. 1954 fertigten sechs Mitarbeiter Armaturen, Rohrformteile und Verschraubungen für Molkereien und Keltereibetriebe. Heute beschäftigt Südmo 260 Mitarbeiter. Neben einer Holding-Gesellschaft besteht das Unternehmen aus den beiden operativen Einheiten Südmo Projects GmbH und Südmo Components GmbH. Im Jahr 2000 lag der Umsatz des Gesamtunternehmens bei 60 Mio. DM. Für das laufende Jahr erwartet Thomaschki eine Umsatzsteigerung von 10 bis 20%.
Für die Entwicklung der Südmo waren die Doppelsitzventile von entscheidender strategischer Bedeutung, denn sie ermöglichten dem damaligen Familienunternehmen den erfolgreichen Schritt von der Lebensmittel- und Getränkeindustrie in Richtung pharmazeutische und auch chemische Industrie. Doch in der Vergangenheit gab es nicht nur Erfolge: Unternehmerische Fehleinschätzungen führten die Südmo 1998 in den Konkurs. Dazu Thomaschki: „Die Nachfolger von Leonhard Schleicher wollten mit dem Unternehmen in andere Bereiche des Anlagenbaus vorstoßen. Dieses Ziel schien ihnen durch den Kauf der Kyffhäuser Hütte mit seinem umfassenden Programm an Wärmetauschern, Pumpen und Zentrifugen erreichbar. Notwendigerweise wurden die Vertriebskanäle erweitert. So entstand eine Reihe rechtlich selbstständiger Verbundunternehmen, die eine beträchtliche Anschubfinanzierung benötigten. Mitte der 90er Jahre wurde dieses riskante und schnelle Unternehmenswachstum durch eine tiefe Rezession flankiert und führte schließlich in den Konkurs.“
Hilfe kam aus Holland: Am 1. November 1998 übernahm die international operierende Norit Process Technology Group Südmo. Das Unternehmen wurde auf seine Kernkompetenz, die Entwicklung und Fertigung von Armaturen sowie den Bau von Prozess-Units zurückgeführt. „Wir sind in der Norit-Gruppe gut aufgehoben“, freut sich Thomaschki. „Denn unsere Produkte passen sehr gut in das Produktspektrum der anderen, in der Norit-Gruppe zusammengefassten Unternehmen.“
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